“Der Schiri ist immer sch….!”
oder: Wieviel Macht über DICH gibst DU dem Schiedsrichter?
Wochenende für Wochenende kann man auf fast allen Fußballplätzen der Republik das gleiche Szenario beobachten und hören. Mindestens eine Mannschaft und deren Anhang ist mit der Leistung des Mannes in schwarz oder grün oder rot nicht einverstanden und macht auch keine Anstalten die Unmutsbekundungen zurückzuhalten. Meistens liegt zu allem Übel das eigene Team auch noch hinten, was die Aufmerksamkeit auf die Leistung des Schiedsrichters noch erhöht. Ausgewachsene und vermeintlich erwachsene Menschen brüllen auf oder am Fußballplatz, als ob der Schiedsrichter ihnen das Schlimmste angetan hat, was sich der jeweilige nur ausdenken kann… Aber nun zu Dir…
Wie ist es mit Dir? Wieviel Macht über Dich gibst Du dem Schiedsrichter?
Ja, du hast richtig gelesen! Denn Du entscheidest, welches Maß an Einfluss auf Deine Leistung der Schiedsrichter haben darf. Je mehr Aufmerksamkeit Du ihm schenkst und je mehr Du Dich über einen nicht gegebenen Elfmeter, nicht gepfiffenes Foulspiel, gelbe Karte etc. ärgerst und gedanklich daran hängen bleibst, desto mehr gibst Du die Kontrolle über Dich selbst ab!
Um es mal ganz krass auszudrücken:
Du begibst Dich in die Opferrolle!
Dein Fokus richtet sich auf die Leistung eines anderen und weg von Dir. Je mehr Ärger und Wut noch hinzukommen und wachsen, desto mehr entfernst Du Dich von Deinem mentalen Idealzustand, den Du brauchst um Deine Topleistung bringen zu können. Je öfter Du die Fußballmentaltipps liest, desto besser wirst Du beginnen zu verstehen, dass das was sich in Deinem Kopf abspielt massiven Einfluss auf Deine körperliche Leistungsfähigkeit und Perfomance auf dem Platz hat. Und die Idee ist ja, die Macht Deiner Gedanken so zu nutzen, dass Du die bestmögliche Leistung dann abrufen und beibehalten kannst, wenn es darauf ankommt!
Was kannst Du tun?
1. Beobachte Dich selbst, während des Spiels, wie sehr Du mit Deiner Meinung nach falschen Schiedsrichterentscheidungen umgehst.
– Wie wütend werde ich?
– Wie lange denke ich darüber nach?
– Wie sehr lasse ich mich von anderen emotional negativ anstecken?…..
Zunächst ist es wichtig, dass Du selbst bewusst wahrnimmst, was in solchen Situationen mit Dir bzw. in Dir passiert!
2. Entscheide Dich, wie Du weiterspielen möchtest!
– Was ist in diesem Moment für mich und mein Spiel wichtig?
– Worauf darf ich meinen Fokus richten bzw. zurück richten?
– Wie gelassen bleibe ich mittlerweile?
Viele Trainer, Funktionäre, Spieler wollen bewusst Druck auf die nächsten Entscheidungen des Schiedsrichters ausüben. Doch in den allermeisten Fällen ist ihnen NICHT bewusst, wie viel Energie sie dafür aufbringen, die an anderer Stelle vielleicht besser eingesetzt wäre…
Und es ist DEINE Entscheidung, wie wenig Macht DU einem anderen gibst und wie sehr Du Dich auf Dich konzentrierst!
Entscheide DICH also bewusst dafür, Situationen, die in der Vergangenheit liegen und nicht mehr verändert werden können, abzuhaken. Das einzige, was Du verändern kannst, ist wie gut Du damit umgehst und welche Folgen es gegenwärtig und im weiteren Verlauf des Spiels tatsächlich für Dich hat!
Die Situation kannst Du manchmal nicht beeinflussen. Deine Reaktion schon und damit auch die Folge! Trainiere dazu auch bewusst Deinen Kopf, denn er spielt immer mit!
Anmerkung: Ich gehe grundsätzlich auch immer davon aus, dass auch der Schiedsrichter sein Bestes gibt und er immer so pfeift, wie er die Situation gerade wahrnimmt. Deshalb habe ich schon lange aufgehört über vermeintlich „falsche“ Entscheidungen zu diskutieren oder mich zu beschweren. Diese Menschen haben meinen vollen Respekt und die volle Anerkennung für das, was sie Woche für Woche leisten!!
Ich freue mich immer über Kommentare, Feedback (wie gut es Dir gelingt die Tipps umzusetzen), Kritik und Verbesserungsvorschläge! Denn nur so kann auch ich noch dazulernen!
Gerne darfst Du mir auch Themenwünsche schicken!
Und wenn Dir der Tipp gefallen hat, darfst Du ihn gerne mit Freunden, Mitspielern, FußballerInnen teilen und die Fußballmentaltipps weiter empfehlen!
Denn: Je mehr wir sind, desto mehr Spaß macht’s!
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